Transparente Masken sind seit Beginn der Corona-Pandemie heiß begehrt, denn damit macht man Mimik und Lächeln wieder sichtbar. Das ist nicht nur für Berufsgruppen wie Logopäden wichtig, auch in vielen anderen Jobs ist es wichtig, dass man die kompletten Gesichtszüge erkennen kann.
Für Kunden mit Interesse an einer durchsichtigen Maske ist es nicht einfach zu erkennen, welche Masken wirklich gut sind und für den jeweiligen Einsatzzweck passen. Hinzu kommt der Verwirrung durch Zertifizierungen, CE-Kennzeichnungen und Begriffe wie MNS, FFP2 oder KN95.
Bereits im Frühjahr wurde über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo Geld für die sogenannte Leaf Mask eingesammelt. Sie sieht vielversprechend aus, bisher wurde aber keine einzige Maske ausgeliefert, viele Leute fühlen sich inzwischen betrogen. Die sogenannte AIO Mask ist eine weitere, transparente Maske, die von einem jungen Startup aus Köln angeboten wird. Die Auslieferung dieser Maske ist bereits angelaufen, erste Erfahrungsberichte finden sich in dieser Facebook-Gruppe.
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Medizintechnik-Startup entwickelt Miama-Maske
Ein weiterer Anbieter von durchsichtigen Masken ist das Startup iuvas aus Freiburg. In nur vier Monaten wurde zusammen mit der Kunststoff-Firma Pfaff eine wiederverwendbare Maske erfunden, die mit einem einstellbaren Kopfband vor Mund und Nase fixiert wird. Die kastenförmige Maske hat an den Außenseiten große Gitter, wo man austauschbare Filterpads einlegen kann. Diese sollen laut Hersteller nach einer Schicht, also nach einem Arbeitstag ausgetauscht werden. Eine 50er-Packung Filter wird momentan für knapp 10 Euro verkauft. Zugegeben: Einen Schönheitspreis wird die sogenannte Miami-Maske aus unserer Sicht nicht gewinnen. Aber darum geht es den meisten Anwendern auch nicht.

Nur Fremdschutz, kein Eigenschutz
Laut Hersteller ist die Miama-Maske nicht für den Eigenschutz zugelassen und soll somit nur Kontaktpersonen schützen. Diese Aussage hat uns stutzig gemacht, deswegen haben wir beim Hersteller iuvas nach dem Grund für diese Aussage gefragt und folgende Antwort erhalten:
„Die Maske ist noch nicht für den Eigenschutz zugelassen, da dies eine Baumusterprüfung gemäß der PSA Verordnung (EU) 2016/425 erfordert. Die benannten Stellen, also die Stellen die diese Prüfung durchführen und das Zertifikat ausstellen, haben allerdings kein großes Interesse an der Prüfung von miama. Dies liegt daran, dass miama aufgrund der innovativen Bauform nicht 1:1 nach den gängigen Normen geprüft werden kann. Dies sind die EN 149, EN 405 und EN 1827. Wer diese Normen erfüllt, kann sicher sein, die Verordnung zu erfüllen. Solche Normen werden harmonisierte Normen genannt. Ein Hersteller kann alternativ mit einer benannten Stelle auch ohne diese Normen eine Zertifizierung durchführen, jedoch müssen die Partner dabei selbst sicherstellen, dass die Anforderungen der PSA Verordnung erfüllt sind. Diese Verantwortung möchte bisher keine benannte Stelle mit uns übernehmen.“
Fazit und Preis der Miama-Maske
Die Miama-Maske ist aktuell für knapp 50 Euro bei Amazon erhältlich, die ersten 20 Filterpads sind inklusive. Weitere Filterpads kosten knapp 10 Euro für 50 Stück. Damit liegt die Maske preislich deutlich über der ebenfalls durchsichtigen AIO Mask.
Wir konnten die Miama-Maske selber noch nicht testen. Die Wirksamkeit hängt aber vermutlich maßgeblich von der korrekten Passform und den verwendeten Filtern ab. Ob diese Maske auch bei unterschiedlichen Kopfformen gut abdichtet, können wir bisher nicht sagen.