Masken gegen Radioaktivität und Atomunfälle

Durch den Krieg in der Ukraine sind viele Menschen verunsichert: In den Nachrichten wird oft über nukleare Gefahren und mögliche Angriffe mit Atomwaffen gesprochen. Wie schützt man sich also im unwahrscheinlichen Ernstfall vor Strahlung und Radioaktivität?

Die Gefahr vor radioaktiver Strahlung ist allerdings nicht erst seit dem Krieg ein wichtiges Thema: Wer in der Nähe eines Atomkraftwerks wohnt, sollte sich grundsätzlich immer mit Schutzmaßnahmen bei einem Unfall beschäftigen. Auch wenn die Kraftwerke in Deutschland und den Nachbarländern grundsätzlich sicher sind, gibt es ein geringes Restrisiko. 

ABC- und Gasmasken bei Radioaktivität

Die Bundeswehr hat in ihrer Standardausrüstung sogenannte ABC-Masken, die umgangssprachlich auch als Gasmasken bezeichnet werden. Die Abkürzung ABC steht für den Schutz vor Atomaren, Biologischen und Chemischen Stoffen. 

Diese Masken bestehen meist aus mehreren Teilen: Der eigentlichen Maske, die das Gesicht voll umschließt und ein oder zwei Sichtfenster für die Augen hat und einem auswechselbaren Filter, der die jeweiligen Stoffe und Partikel aus der Luft filtert. ABC-Masken haben oft auch einen Anschluss für Trinkwasser, damit die Maske nicht abgesetzt werden muss um zu trinken. 

ABC-Masken M2000 der Bundeswehr

Die Bundeswehr nutzt oft die ABC-Masken M2000 der Firma Dräger aus Lübeck. Diese Masken sind zwar hin und wieder in verschiedenen Onlineshops erhältlich, eigentlich aber nur für Militär oder Zivilschutz – also auch die Feuerwehr gedacht. 

Für Privatpersonen sind diese komplexen Masken ohnehin nicht empfehlenswert, da die korrekte Anwendung geübt werden sollte. Dazu gehört auch der korrekte Austausch von Filtern, Lagerung und Handhabung. 

Verhalten im Notfall

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen umfangreichen Ratgeber für das Verhalten in Notsituationen herausgegeben (PDF herunterladen). Darin wird auch beschrieben, wie man sich beim Freisetzen von Gefahrenstoffen – also auch von radioaktiven Stoffen verhalten sollte:

  • Im Falle einer Freisetzung radioaktiver Stoffe suchen Sie vorzugsweise einen Kellerraum auf. 
  • Vermeiden Sie unnötigen Sauerstoffverbrauch durch Kerzen o. Ä. 
  • Schalten Sie zu Ihrer Information das Radio (UKW, Regionalsender) oder das Fernsehgerät ein. 
  • Beachten Sie die Durchsagen der Behörden und Einsatzkräfte. 
  • Telefonieren Sie nur in Notfällen. 
  • Benutzen Sie beim Eindringen von Gefahrstoffen vorhandene Atemschutzgeräte, notfalls einen improvisierten Mundschutz (OP-Masken, Tücher …)

Die im letzten Punkt genannten Atemschutzgeräte sind nicht genauer definiert. Mehrere Quellen empfehlen als ersten Schutz jedoch FFP3-Masken, die kontaminierte Staubpartikel aus der Atemluft filtern können.

FFP3-Masken gegen Radioaktivität

Das Wissenschaftsmagazin Quarks schreibt in einem Artikel über das Verhalten bei einem Atomunfall: 

Sollte es tatsächlich zu einer Kernschmelze kommen, empfiehlt Odette Klepper vor allem eins: vorbereitet sein. Dazu gehört, sich einen Satz FFP3-Masken zuzulegen. Die Allgemeinmedizinerin sagt, dass man schädliche Isotope, die von einer radioaktiven Wolke ausgehen, so abwehren könne.

Quarks.de

Auch die Stuttgarter Zeitung hat sich dem Thema gewidmet, wie man sich vor radioaktiver Strahlung schützen kann. Ein Auszug aus dem Artikel: 

Relativ schützen kann man sich vor radioaktiver Strahlung durch im Onlinehandel erhältliche Einwegschutzanzüge vom Typ 5/6, FFP-3-Schutzmasken und Schutzhandschuhe gegen ionisierende Strahlung und radioaktive Kontamination (Norm EN 421).

Stuttgarter Zeitung

Diese Aussagen werden auch auf der Homepage des deutschen Maskenherstellers UVEX bestätigt, dort wird bei den Schutzklassen von FFP-Masken geschrieben: „Im Umgang mit krebserregenden oder radioaktiven Stoffen und Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzsporen wird der Einsatz einer FFP3 Maske empfohlen“.

Natürlich werden FFP3-Masken nicht nur bei Radioaktivität sondern auch als Schutz vor dem Coronavirus und anderen, gefährlichen Stoffen empfohlen.

Auch wenn die Herstellung in Deutschland sicher kein allgemeingültiges Qualitätsmerkmal ist haben wie Menschen bei diesen Produkten ein sichereres Gefühl. Wir haben deswegen einen Artikel über Hersteller von Deutschen FFP2- und FFP3-Masken erstellt, dort lassen sich die Masken auch direkt online bestellen. 

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